Wie jede ehrenwerte Gesellschaft hat auch die Fidelitas eine Fahne. Das erste Fähnlein, ein doppelseitig verschieden bemaltes Tuch, entstand wahrscheinlich erst um 1907. Noch anlässlich der ersten Statutenrevision von 1905 wurde nämlich ausdrücklich auf die Wahl eines Fähnrichs und die Anschaffung eines Banners verzichtet, da man gelegentlich von Ausflügen niemandem zumuten wollte, zwei "Fahnen" heimzutragen. 1921 waren es Frauen und Töchter von Gesellschaftern, die eine gestickte Fahne stifteten. Dieses Banner zeigt den Fahnenhund, von dessen heraldischer Männlichkeit sich keusche Gemüter auch schon schamhaft errötet abwandten. Neben freudigen durfte oder musste die Fahne natürlich auch an traurigen Anlässen teilnehmen.
Tatsächlich führte die obgenannte heraldische Männlichkeit nach der Beerdigung eines Mitgliedes zu einer Auseinandersetzung mit der Geistlichkeit. Laut Protokoll wurden derartige Probleme durch Anbringung eines Trauerflors an die Fahne inskünftig vermieden. Der Hund, übrigens nach kynologischem Gutachten ein Dobermannpinscher, soll die Fidelitastreue verkörpern. 1952 ist diese Fahne ersetzt und im Jubiläumsjahr 1992 nochmals durch ein prächtiges Banner abgelöst worden.